Die Arbeit am Endometriosezentrum der Charité - Universitätsmedizin Berlin und an meinem Forschungsprojekt zur psychischen Gesundheit bei Endometriose haben mir die Dringlichkeit und den Bedarf professioneller psychologischer Unterstützung für Betroffene verdeutlicht. Meine wissenschaftliche Tätigkeit am Endometriosezentrum und der persönliche Umgang mit Endometriose-Betroffenen ermöglichten es mir, spezialisierte Expertise aufzubauen.
Im Rahmen meiner Forschungsarbeit führte ich mit über 150 Endometriose-Betroffenen ausführliche psychologische Interviews, die jeweils an verschiedenen Punkten ihrer Endometriose-Geschichte standen: Manche hatten gerade erst die Diagnose erhalten und von der Erkrankung erfahren; Für andere stand der Kinderwunsch im Vordergrund; Einige litten unter chronischen Schmerzen und berichteten von langen Leidensgeschichten. Ich konnte umfangreiches Wissen über die Erkrankung aufbauen und Erfahrung im Umgang mit ihr sammeln und weiß, was es bedeutet, mit ihr zu leben.
Medizinische Grundlagen und wissenschaftliche Untersuchungen
Endometriose ist eine chronisch-entzündliche gynäkologische Erkrankung, von der etwa 10% der Cis-Frauen und anderen Menschen betroffen sind, die mit weiblich zugewiesenen inneren Geschlechtsorganen geboren wurden (Gebärmutter und Eierstöcke). Bei der Endometriose sind gebärmutterschleimhaut- und gebärmuttermuskulaturähnliche Zellverbänden außerhalb der Gebärmutterhöhle angesiedelt. Diese Zellverbände werden Endometrioseherde oder -läsionen genannt. Die der Gebärmutterschleimhaut ähnelnden Zellen können wie die Schleimhaut innerhalb der Gebärmutter mit dem Hormonzyklus wachsen und bluten, was zu Entzündungen und Verwachsungen führen kann.
Die Leitsymptome der Endometriose sind starke Schmerzen während der Regelblutung, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Stuhlgang oder Wasserlassen bis hin zu chronischen Schmerzsyndromen. Dabei hängt das Ausmaß der Endometrioseläsionen nicht direkt mit den erlebten Schmerzen zusammen. Zusätzlich kann die Endometriose die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Obwohl verschiedene Theorien existieren, ist bis heute nicht abschließend geklärt, wie die Endometriose entsteht, sodass sie nicht ursächlich behandelt werden kann. Es dauert etwa 10 Jahre vom ersten Auftreten der Schmerzsymptome bis zur Diagnosestellung, worunter die körperliche und psychische Gesundheit von Betroffenen leiden können.
Wissenschaftliche Befunde zeigen, dass die Endometriose die Lebensqualität beeinträchtigt und mit depressiven und Angstsymptomen zusammenhängt. Außerdem ist sie mit Einschränkungen in der Sexualität assoziiert.
Viele Cis-Frauen beschreiben die Endometriose als Angriff auf ihr Weiblichkeitsgefühl; für Personen, die eine andere als die weibliche Geschlechtsidentität haben und unter Endometriose leiden, geht die Erkrankung mit anderen Herausforderungen für das Selbstbild einher, da die Endometriose als „Frauenkrankheit“ wahrgenommen wird. Auch diesen Erfahrungen und Gefühlen möchte ich einen Raum bieten.
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